Viel zu lange haben wir auf fremdem Grund gebaut und uns auf die großen Social Networks verlassen. Das war ein Fehler. Wir wollten es nicht wahrhaben und haben lieber an das Cluetrain Manifest geglaubt. Sozialromantik, digitale Version. Im Kern war die Hoffnung auf ein großes freies, Kulturen verbindendes Internet genauso naiv wie die Hoffnung der 68er, mit Blumen und Musik ließe sich die Welt verändern. Romantik ist die schönste Form der Hoffnung. Aber: There ain’t no such thing as a free lunch.
Es wird Zeit, die eigene Webseite wiederzuentdecken. Vielleicht. Oder auch nicht. Machen war immer wertvoller als reden. Auch wenn Aufschreiben für mich die wirksamste Methode bleibt, Gedanken festzuhalten und zu ordnen. Gespräche bleiben das wertvollste Werkzeug, um die eigenen Standpunkte in Frage zu stellen und neue Perspektiven zu entdecken. Das Web bleibt das genialste Werkzeug, um eigene Gedanken mit denen anderer zu kreuzen. Warum nicht weiter alles miteinander verknüpfen? Das war die Utopie. Das Fernsehen macht die Dummen dümmer und die Klugen klüger, hieß es früher. Gilt das so auch fürs Netz? Oder ist selektive Teilhabe gar nicht mehr möglich, ohne sich dabei schleichend selbst zu vergiften? Too many dark patterns around.
A great truth is a truth whose opposite is also a great truth.
Wieso ertrage ich das Wort „Truth“ nicht mehr?
Und nun: Zurück zum Tun.