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Durchsteigung der Freispitze-Südwand

Der neue "Pause"-Klassiker

Schon immer nutzten Bergsteiger das Fahrrad, um schneller zum Einstieg und wieder ins Tal zu kommen. Diese Art von Alpinismus "by fair means", ganz aus eigener Kraft, ist die natürlichste und intensivste Art, in den Bergen zu sein. Es ist das exakte Gegenteil vom Helikopter-Bergtourismus im Himalaya. Ideal für unsere Begehung der Pause-Tour "Schreck-Heel" durch die ziemlich abgelegene Südwand der Freispitze in den Lechtaler Alpen.

Die Freispitze in den Lechtaler Alpen liegt sehr abgelegen - ein ideales Ziel, um das erste Wegstück mit E-Bikes zurückzulegen und dann zu Fuß weiter zum Wandeinstieg zu gehen.
Ein vertikales Abenteuer mit Durchsteigung der "Schreck-Heel"
aus dem Pause-Winkler-Klassiker "Im extremen Fels".


Rad gefahren sind sie schon immer. Legendär ist zum Beispiel die Geschichte von Hermann Buhl, einem der besten Alpinisten seiner Zeit: 1952 radelte er an einem einzigen Tag die 160 Kilometer vom österreichischen Landeck bis zur italienisch-schweizerischen Grenze ins Val Bondasca, schlief ein paar Stunden im Freien und durchstieg dann im Morgengrauen in weniger als fünf Stunden die schwierige, 800 Meter hohe Nordostwand des Piz Badile im Alleingang. Erstbegeher Riccardo Cassin hatte für die gleiche Route im August 1937 mit einer fünfköpfigen Seilschaft drei Tage gebraucht und beim Abstieg zwei Männer verloren, die (nach einem Wettersturz) vor Erschöpfung starben. Eine Begehung der Badile-Nordostwand unter fünf Stunden galt als vollkommen unmöglich – schon gar nicht im Alleingang.


Noch am gleichen Wochenende machte sich Buhl auf den Rückweg nach Innsbruck, war aber so übermüdet, dass er auf dem Rad einschlief, in den eiskalten Inn plumpste und sich mitsamt Fahrrad, aber immerhin schlagartig wach und erfrischt, im Fluss wiederfand. Hätte er es sich aussuchen können, wäre der junge Abenteurer viel lieber mit dem Zug gefahren. Aber er hatte so wenig Geld, dass er sich nur ein Ticket von Innsbruck nach Landeck leisten konnte und dann mit dem Rad weiterfuhr.


Nicht weniger legendär war die Radtour von Toni Kurz und Andreas Hinterstoisser im Juli 1936: Die beiden Top-Alpinisten waren ohne Genehmigung aus der Gebirgsjägerkaserne in Bad Reichenhall ausgebüxt und von Berchtesgaden ins über 500 Kilometer entfernte schweizerische Grindelwald geradelt, um sich dort an der damals noch unbezwungenen Eiger-Nordwand zu versuchen. Ihr Versuch einer Erstdurchsteigung endete bekanntlich mit einer Tragödie, sie wurde mehrfach verfilmt und gehört zu den berühmtesten Dramen der Alpingeschichte.


Nützlicher Spaß beim Weg zur Wand


Heute könnten wir uns das Zugticket zwar leisten, aber für den termingeplagten Menschen der Gegenwart gibt es ein neues Luxusgut: Zeit. Ohne E-Bikes müssten wir einen zusätzlichen Tag für unsere Tour einplanen - wollen wir nicht, können wir nicht. Nicht während der Woche, mit dem Koordinationsaufwand für vier Leute, mit vollem Terminkalender, mit Kundenterminen. Dem Wetter ist das egal, uns nicht: Wir können die Aktion nur ins Auge fassen mit einem halbwegs stabilen Wetterfenster. Dienstag auf Mittwoch also, Dienstag Abend los, Mittwoch bis Mittag rauf, bis Abend wieder alle zuhause.


Mit dem E-Bike kannst du Touren angehen, die sonst hätten verschoben und ganz anders geplant werden müssen. Mehr Geschwindigkeit ist am Berg gleichbedeutend mit mehr Sicherheit. Wer schnell ist, kann kleinere Zeitfenster nutzen, setzt sich kürzer den objektiven Gefahren aus: Das Eis ist noch fest, die Sonne noch nicht über die Kante – Schnelligkeit reduziert die Wahrscheinlichkeit, von Steinschlag oder einem Wettersturz erwischt zu werden, schlichte statistische Wahrheit. Das E-Bike schont deine Kräfte beim Zustieg - auch das ist ja ein Plus an Sicherheit, weil es dich in der Risikozone schneller und weniger erschöpft abliefert. Und ja: Die meisten Kletterer wollen klettern – und nicht „hatschen“, dieses endlose Laufen über Schotterwege, unangenehmes Schrofengelände oder endlose Talsohlen. Als Naturfreund kann man sich herrlich darüber aufregen, aber der Trend ist unübersehbar: Beim Sportklettern geht er zum Felsen direkt an der Straße. Kannst du bequem parken, vielleicht gleich im Bus pennen, nur ein paar Meter Zustieg. Kann man toll finden. Muss man nicht.


Abgelegener geht's kaum in den Ostalpen


Unser Ziel ist die Freispitze in den Lechtaler Alpen, so ziemlich das diametrale Gegenteil von „Fels neben der Straße“: Abgelegener geht’s kaum in den Ostalpen. Man kommt sich beinahe vor wie in der kanadischen Wildnis, beinahe. Mit 2.884 Metern ragt das kompakte Rätkalk-Massiv zwar nicht unbedingt rekordverdächtig weit in den Himmel, aber Rauigkeit und Felsqualität der rund 400 Meter hohen Südwand suchen ihresgleichen – ganz anders als sonst üblich in den Allgäuer und Lechtaler Alpen. Der Kalkfels ist dort überwiegend brüchig und deshalb kaum sicher zu begehen, die Risiken durch Steinschlag, ausbrechende Griffe und Sicherungen sind einfach zu hoch.


Durch die Südwand der Freispitze führen einige anspruchsvolle Kletterrouten, darunter die unter Alpinisten berühmte „Schreck-Heel“. Die Tour wurde im Mai 1969 von Peter Heel und Manfred Schreck erstbegangen und führt über zwölf Seillängen und knappe 400 Klettermeter ziemlich konstant im fünften bis oberen sechsten alpinen Schwierigkeitsgrad durch den rauen Kalkfels. Damit gehört die Tour zwar zu den leichteren Routen durch die Wand, ist aber dennoch eine äußerst anspruchsvolle und ernsthafte alpine Tour, alles andere als einfache Pläsir-Kletterei. Wer den oberen sechsten Grad nicht solide im Vorstieg beherrscht und nicht selbst „legen“ kann (Sicherungen legen, die Route selbst absichern), begibt sich in ernsthafte Schwierigkeiten – die vorhandenen Absicherungen sind nämlich ausgerechnet an den Schlüsselstellen und in den letzten Seillängen eher sparsam. Neben ihrer totalen Abgeschiedenheit ist die Ernsthaftigkeit ein zusätzlicher Grund, warum man an der Freispitze und der direkt gegenüberliegenden Roten Platte als Kletterer meist alleine unterwegs ist.


Null Mobilfunknetz


Die wilde Landschaft serviert uns ein ursprüngliches Naturerlebnis der Extraklasse – das wir uns allerdings erst mal verdienen müssen. Oberhalb der Täler weitgehend wegloses Gelände, ganz anders als in den beinahe zu Tode erschlossenen und entsprechend überlaufenen bayerischen Alpen, die nächstgelegenen Hütten (Memminger Hütte, Augsburger Hütte) liegen mehr als zwei Gehstunden entfernt auf den gegenüberliegenden Bergrücken bzw. dahinter. Zudem gibt es auf dem gesamten Weg und auch am Berg null Mobilfunknetz: Im Notfall mal eben schnell die Bergrettung anfordern ist hier nicht. Ein Retter müsste im Notfall den Kameraden allein lassen und die gesamte Route inklusive der rund 15 Kilometer Zustieg zurücklegen. Vor einigen Jahren ist das tatsächlich passiert, für den Verunglückten kam die Hilfe damals zu spät.


Pro Tipp: Für Gegenden mit derartigen Funklöchern bietet Garmin seit kurzem zu halbwegs überschaubaren Kosten eine ziemlich smarte zusätzliche Absicherung an: Das inReach Mini (349 Euro) passt mit einer Größe von 9,9 x 5,2 cm und nur rund 100 Gramm Gewicht bequem in jede Ausrüstung – auch dort, wo jedes Gramm zählt. Das Kommunikationsgerät lässt sich per Bluetooth mit dem Smartphone koppeln (z.B. iPhone) und verbindet sich über das Satellitentelefonnetz Iridium. Damit ermöglicht es Nachrichtenempfang und -Versand mit nahezu 100prozentiger Abdeckung weltweit. Präzise Standortangaben und GPS-Navigation sind möglich. SOS-Notrufe lassen sich mit einem einzigen Knopfdruck an den globalen 24-Stunden-Rettungsdienst GEOS Alliance absetzen. Den dafür notwendigen Vertrag (ca. 25 Euro/Monat) bietet Garmin online zur Aktivierung an.


Schaubühne der „Geierwally“


Wir parken unseren Transporter mit den E-Bikes in Bach im Lechtal, einem winzigen Örtchen, direkt am Lech gelegen auf der direkten Verbindungslinie zwischen Oberstdorf im Allgäu und Landeck in Tirol. Der einzige mögliche Weg zur Freispitze führt über rund 15 Kilometer durch Alperschonbach- und Parseiertal konstant bergauf. Mit dem normalen Bike willst du das nicht unbedingt hochtreten müssen – als sportliche Allmountain-Tour vielleicht schon – aber nicht mit der ganzen Kletterausrüstung auf dem Buckel. Für uns ist das E-Bike ein geniales Transportmittel, so eine Art elektrisches Yak: Mit dem elektrisch verstärken Rad darfst du fast überall fahren, du sparst Kraft für dein eigentliches Kletterprojekt, kannst mehr Ausrüstung mitnehmen und bist leise und halbwegs umweltschonend unterwegs.


Wir packen unsere Rucksäcke zusammen, richten die Sättel der E-Bikes, checken Bremsen und Akkus. Flatpedals sind hier sinnvoller als Klickpedale, wir werden die Räder später im Wald abstellen und zu Fuß weitergehen bis zur „Schafgufel“, wo wir biwakieren und dann im Morgengrauen in die Wand einsteigen wollen. Klickpedalschuhe, ganz gleich wie geländetauglich, wären hier fehl am Platz. Mit den doppelten Halbseilen, der Biwakausrüstung, den Absicherungen für die Wandkletterei (Friends bzw. Camalots und Klemmkeile) und Verpflegung sind wir ordentlich beladen. Einen Teil der Ausrüstung werden wir am Wandfuß zurücklassen, geklettert wird nur mit dem Allernötigsten.


Nach sieben Kilometern komfortablem und fahrtechnisch anspruchslosem Waldweg liegt auf etwa 1.300 Metern etwas abseits unserer Route Madau. Mit den E-Bikes ist der kleine Abstecher mit den zusätzlichen Höhenmetern überhaupt kein Problem, sogar willkommen. Wir liegen super in der Zeit. Die Ansammlung von Häusern in der Abgeschiedenheit des Bergtals stellt eine anthropologische Besonderheit dar, weil sie nicht über das Lechtal besiedelt wurde, sondern vom gegenüberliegenden Alpenkamm aus – die Bewohner kamen vor langer Zeit über den Bergsattel und wussten in ihrer Abgeschiedenheit lange nichts vom Lechtal.


Zweitens hat man vom Berggasthaus Hermine in Madau einen Blick auf eine sehr berühmte Felswand: Hier seilte sich die 17jährige Anna Stainer-Knittel auf Geheiß ihres Vaters ab, um einen jungen Lämmergeier aus dem Nest zu holen – das Ausräumen der Raubvogelnester war damals üblich, um die Herden zu schützen. Von den wütenden Angriffen der Elternvögel blutig gekratzt, kam das Mädchen aus der Wand zurück und zog den Jungvogel als Haustier auf. Seitdem nannte man sie nur noch „Geierwally“. Der Schriftstellerin Wilhelmine von Hillern lieferte die historische Anna Stainer-Knittel 1873 die Vorlage für den gleichnamigen Heimatroman. Er wurde schon nach kurzem in acht Sprachen übersetzt, zu Bühnenstück und Musical verarbeitet, sechsmal verfilmt, ist heute weltberühmt und gilt als eines der ersten literarischen Werke der Frauenbewegung.


Wie sichert man ein E-Bike unterwegs?


Spielerisch haben wir die ersten 15 Kilometer zurückgelegt. Der breite Versorgungsweg endet nun in einem schmalen Pfad, der über grobe Felsbrocken und einen wilden Schmelzwasserlauf am steilen Hang entlangführt. Die Brücken sind behelfsmäßig, ein längs aufgeschnittener Baumstamm muss genügen, mit Stahlseil am Ufer gesichert. Teilweise müssen die Flussquerungen mehrfach im Jahr erneuert werden, weil der Fluss bei Unwettern und während der Schneeschmelze die Brücken immer wieder mitreißt.


Für unsere E-Bikes suchen wir uns steil bergauf ein von außen nicht einsehbares wegloses Buschareal. Wir haben auf schwere Schlösser verzichtet und entfernen stattdessen die Steckachsen der Vorderräder: Die relativ schweren Räder sind damit unfahrbar, ein Dieb müsste sie den ganzen Berg hinuntertragen – ohne Fahrzeug und mit mehreren Personen komplett unmöglich. Wir legen die Räder flach auf den Boden, so sind sie zudem so gut wie nicht zu entdecken. Wer sich immer noch nicht sicher fühlt, kann auch die teuren Akkus entfernen und separat verstecken. Was die optimale Absicherung für ein E-Bike im Gelände ist, lässt sich ohnehin nicht pauschal sagen: Jede Art von Absicherung gewinnt immer nur Zeit – knacken lässt sich alles. Abgeschiedenheit ist ohnehin die beste Sicherung. In Grainau haben sie einem Bergretter das E-Bike vor der Hütte weggeklaut – eine Sauerei, die im Notfall ein Leben kosten kann: Auch für die Bergrettung sind E-Bikes kostbar, wenn jede Minute zählt, kann des den entscheidenden Vorteil im Einsatz bringen. Wir drehen uns noch einmal zu unseren Rädern um und versichern uns, dass kein gelber oder blauer Lack durch das dichte Buschwerk leuchtet. Es gibt einen ziemlich wirksamen Trick: Die Steckachsen aus den Laufrädern entfernen und mitnehmen. Dann kannst du das Rad schlicht nicht wegfahren. Nur solltest du sie unterwegs nicht verlieren. Dann geht es zu Fuß weiter.


Biwak an der Schafgufel


Es folgen zwei sehr mühsame Stunden Aufstieg, im feuchtwarem Sommerklima ist der Weg bergauf bis auf die rund 2.200 Meter zur Schafgufel sehr schweißtreibend. Die Schafgufel ist eine winzige Hütte, in den höhlenartigen Felsüberhang am Berg gebaut. Der Überhang zeigt von der Wetterseite weg und ist daher sehr geschützt, es gibt fließendes Wasser und ein Plumpsklo. Der Hirt ist zwar noch nicht da, am Bellen in der Hütte erkennen wir aber, dass er bald kommen muss. Wir wollen ihn fragen, ob wir im Schutz des Überhangs biwakieren dürfen, falls er nein sagt, werden wir noch eine Stunde weiter bis zum Wandfuß gehen und dort unter freiem Himmel übernachten. Ich habe extra eine Flasche Weißwein als Gastgeschenk den Berg raufgeschleppt: Das gehört sich einfach, und wo es nur zweibeinige Transportmittel gibt, ist der Wein doppelt kostbar. Der Hirt freut sich über den unerwarteten Besuch, und wir sitzen bis tief in die Dunkelheit vor der Hütte und sprechen über Bergrettung, die Schafe und das Leben hier oben. Dann rollen wir unsere Isomatten aus und verkriechen uns in die Schlafsäcke.


Zwölf Seillängen rauf und möglichst schnell wieder runter


Am nächsten Morgen geht es um fünf beim ersten Morgengrauen los. Anders als bei alpinen Hochtouren können wir auf den Start bei Dunkelheit mit Stirnlampen verzichten. Dennoch wollen wir mit dem ersten Licht an der Wand sein, denn eine Südwand im Hochsommer kann nicht nur verdammt heiß werden, die Wetterlage deutet auch auf hohe Gewitterneigung hin. Wir sollten bis Mittag wieder vom Berg sein, sonst kann es schnell heikel werden.


Das Klettern in den steilen bis senkrechten Wasserrinnen der Schreck-Heel ist ein Erlebnis und ein echter Genuss – auch wenn der teilweise messerscharfe und raue Rätkalk meine Hände schon nach einigen Seillängen mit kleinen Verletzungen überzogen hat. Bereits die zweite Seillänge ist eine Schlüsselstelle im unteren siebten Grad, und ich bin verdammt froh, dass ich mit Florian Behnke einen Top-Vorsteiger habe, der auch den zehnten Grad beherrscht, und dass ich als Nachsteiger auch mal verstohlen in die Expressschlingen greifen kann – zwar nicht unbedingt sauberer Alpinstil, mir im Moment der Schlüsselstelle aber ziemlich egal. Vielleicht sollte ich doch wieder mehr am Beastmaker trainieren (ein Trainingsboard für Kletterer, um Hand- und Haltekraft aufzubauen) und weniger Rad fahren – obwohl, vergesst es, auf meine alten Tage reicht mir der sechste Grad vollkommen aus, und aufs Radfahren werde ich garantiert nicht verzichten.


Wir verlieren ziemlich Zeit durch unser neues Doppelseil, das noch nicht genügend „weichgeritten“ ist und daher sehr zum Krangeln neigt (Knotenbildung bei der Sicherung mittels Halbmastwurf HMS), stehen nach ausgiebigem Gefluche aber am späten Mittag doch glücklich am Ausstieg auf dem Freispitzplatt. Zügig queren wir über einen brüchigen Schutthaufen auf das Mergelband und genießen kurz das atemberaubende Panorama der umliegenden Bergwelt der Allgäuer und Lechtaler Alpen. Von Gewitter noch keine Spur, aber das trügt. Wir seilen zweimal 50 Meter ab, bis zum tiefsten Punkt des Mergelkars.


Der Abstieg über den Schutthaufen des Mergelkars ist durchaus nochmals heikel: Jürgen Schafroth meint ganz trocken, dass die Kletterer von heute durch das Training in der Halle zwar viel besser die Wände hochkämen als früher. Dass aber manch einer dieser Top-Climber dann am Abstieg über diesen steilen Schutthaufen scheitern würde, weil das nicht geübt wird. Wenig später sind wir am Rucksackdepot im Parseier Gries und machen uns auf den Rückweg zu den Bikes. Es hat blitzartig zugezogen, und wir spüren schon die ersten Tropfen: Keine Stunde nach unserem Ausstieg aus der Wand bricht ein Gewitter los, von dem am Gipfel nicht das kleinste Wölkchen zu sehen war. Hinter uns glänzt die Südwand nass im Regensturm. Da willst du nicht mehr im Fels hängen, das kann sehr böse enden. Glück gehabt! Das wilde Parseiertal dampft vor Nässe, nach einer Reihe von Donnerschlägen ziehen die schwarzen Wolken weiter, schnell kommt die Sonne wieder heraus, und wir ballern mit den Bikes talwärts, neuen Abenteuern entgegen.


Es handelte sich um eine Produktion für das Magazin bikesport E-MTB, das mittlerweile nicht mehr existiert.

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