Auf ockergelbe Fjorde starren

Wenn man Slartibartfass heißt, Magratheaner ist und von Beruf Planetendesigner, möchte man stunden- oder von mir aus auch tagelang auf diesen wundervoll abbröckelnden Putz starren und sich von den Rändern inspirieren lassen für die Gestaltung all der großartigen Küstenlinien der Erde (besonders die norwegischen Fjorde). Die Erde ist ja bekanntermaßen ein riesiger Computer und hat eine sehr wichtige Aufgabe zu lösen. Sie wird aber auch sehr offensichtlich durch einen außergewöhnlich lästigen Organismus auf zwei Beinen derartig darin beeinträchtigt, dass sie ihre Aufgabe im Moment nicht besonders gut macht.
Jedenfalls kann keine Rede davon sein, dass die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Universum und den ganzen Rest über kurz oder lang gefunden wird - sieht man einmal davon ab, dass mit "42" ja bereits eine Antwort existiert, allerdings keine sonderlich zufriedenstellende, was bekanntlich mit der unpräzisen ursprünglichen Formulierung der Frage zu tun hat („Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. - Es gibt eine andere Theorie, nach der das bereits passiert ist.“).
Es kann aber auch an den Menschen liegen, die den Supercomputer Erde bevölkern, weil sie, bei aller grundsätzlichen Liebenswürdigkeit, immer alles durcheinanderbringen und sich als ziemlich überfordert zeigen mit exponentiellen oder gar vernetzten Zusammenhängen. („Der Mensch, mit seiner nahezu einzigartigen Fähigkeit, aus den Fehlern anderer zu lernen, ist ebenso einzigartig in seiner festen Weigerung, genau das zu tun.“).
Darüber könnte man durchaus verzweifeln, kann aber auch einfach einen flachen Witz darüber reißen: Treffen sich zwei Planeten im Weltraum. Sagt der eine "Hi, wie geht's?". "Geht so. Ich hab Mensch." "Ach, das kenn ich. Lästig, geht aber bald von selber wieder weg." Außerdem haben viele Menschen mittlerweile eine derart verkürzte Aufmerksamkeitsspanne, dass die meisten von ihnen weder die wundervollen Küstenlinien im Putz bemerkt noch diesen Text je zu Ende gelesen haben werden, was beides natürlich total unerheblich ist für den Fortgang des Universums.
Kontemplativ auf die warme Farbtemperatur dieser abbröckelnden Wand zu starren, regt jedenfalls nicht nur die Fantasie an. Es macht auch gute Laune, weil das Unperfekte meist sowieso sympathischer ist als makellose Glätte. Und weil dieses Sahara-Gelborange einfach eine Wohlfühlfarbe ist, ganz ohne jede Ausschweifung über die Psychologie der Farben.