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Selbstgeschnitzte Bambusflöte

Grashorn

Als wir vor deutlich über 20 Jahren auf Mallorca waren, da sah ich zum ersten Mal wundervollen dicken frischen hoch gewachsenen Bambus in freier Natur. Vielleicht habe ich auch schon früher im Leben Bambus gesehen, zumindest nicht bewusst. Und dieses Mallorca-Mal nahm ich ihn erstmals bewusst wahr. Der Malle-Ausflug war ein Geschenk des Himmels, ich wollte eigentlich gar nicht frei nehmen, steckte mitten in meinem ersten richtigen Startup und musste eigentlich arbeiten. Dann flogen wir doch, gegen den Widerstand meiner damaligen Mitgründer. Es wurden ein paar sehr erholsame Tage. Es war Februar, zuhause war noch tiefer Winter. Aber auf der Baleareninsel war bereits Frühling, und alles stand in frischem Grün und voller Blüten.


Frischer Bambus ist ein grandioser Werkstoff, darüber lässt sich allerhand erzählen (wer Bambus googelt, bekommt nur Tipps zum Kaufen und für den eigenen Garten, die Reduzierung der Wirklichkeit auf das rein Ökonomische ist ein Verlust an Reichtum in der Welt, der mich immer aufs Neue erschüttert. Vielleicht habe ich aber auch nicht richtig gegoogelt). Wenn du jedenfalls dein nagelneues dabei Taschenmesser hast, eigentlich einen halben Werkzeugkoffer mit Dutzenden von Funktionen, dann wirst du mit Erstaunen feststellen, wie hervorragend sich frischer Bambus damit bearbeiten lässt.


Um es kurz zu machen: Die kleine Flöte funktionierte tatsächlich ganz prima. Was bei den mitgereisten Freunden ungläubiges Erstaunen hervorrief. Wie man nur mit einem Taschenmesser und sonst nichts einfach so am Stand auf einem Felsen eine richtige einwandfrei funktionierende Flöte zaubern könne. Bei mir wiederum rief es ungläubiges Erstaunen hervor, wie weit man sich von der Welt entfernen konnte, um das Schnitzen einer einfache Flöte aus Bambus außergewöhnlich zu finden.


Es war ein wundervoller Sonnentag mit Gerüchen, die hier natürlich nicht wiederzugeben sind. Ich erinnere mich auch gar nicht mehr an die Gerüche, nur dass sie wundervoll waren. Und wir alle das Leben genossen. Was aus der Flöte geworden ist, kann ich gar nicht sagen. Das Bild aber gibt es immer noch. Es ist nur ein bisschen schlecht belichtet.

👉 kleine Beiträge wie dieser sind Erinnerungen: an reine Freude, die ich empfunden habe - und häufig auch immer wieder, wenn ich sie sehe. Ein ungewöhnlicher Blick, überraschende Sichtweisen und Entdeckungen, inspirierende Kreativität, ein schöner Gedanke, gelungenes Handwerk, schöne Formulierungen, Dinge mit Seele. Sie sind vollkommen zweck- und absichtsfrei - und trotzdem alles andere als sinnlos: Es tut unendlich gut, sich jeden Tag über etwas zu freuen. Und sei es noch so unbedeutend. Enjoy!

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